So fing es an
Mitte der 90er Jahre erwachte in zwei Chören des Hochtaunuskreises – von ein und demselben Dirigenten, Stefan Laasch, geleitet – der Wunsch nach Kontakten mit Sänger(inne)n in Osteuropa. Es waren der Kirchenchor der evangelischen Gemeinde Bad Homburg-Gonzenheim und der Volkshochschulchor Oberursel.
Die Idee mit Tiflis ergab sich, weil im Bad Homburger Chor zwei Enkelinnen des Mannes singen, der das erste deutsch-georgische Wörterbuch verfasst hat: Professor Richard Meckelein (Berlin, 1928). Eine von ihnen, Angelika Keishold, pflegt seit über 30 Jahren eine intensive Freundschaft mit einer Lehrerin in Tiflis
So kam es, dass im Herbst 1996 eine S ä ngergruppe aus Tiflis den Taunus besuchte - eingeladen von initiativfreudigen Mitgliedern der genannten Chöre. Und alle Beteiligten waren begeistert, sowohl von der faszinierenden Musik der Georgier als auch von der warmherzigen Atmosphäre, die sich schnell ausbreitete.
Die Sympathien für die Gäste aus Tiflis und das gewachsene Interesse an der georgischen Kultur ließen den Wunsch nach einem Besuch dort wach werden - eine Idee, die im Jahr darauf auch verwirklicht wurde. Der Gegenbesuch in Tiflis vertiefte die Freundschaft zwischen Deutschen und Georgiern, und er vermittelte Einblicke in das von wirtschaftlichen Nöten gezeichnete Leben und den oft schwierigen Alltag der Menschen in der Kaukasus-Republik.
Zum Programm dieses Besuches gehörte auch eine musikalische Veranstaltung, die von Schülern und Lehrern des 2. Georgischen Gymnasiums für die deutsche Gruppe gestaltet wurde. Bei der Besichtigung der Schulräume wurde deutlich, wie problematisch die Arbeitsbedingungen dort sind. Spontan wurde die Idee geboren, die dringend gebotene Hilfe auf eine feste Basis zu stellen: Nur vier Wochen nach dem Besuch in Tiflis wurde – am 4. Dezember 1997 - der Förderverein Taunus-Tiflis e.V. gegründet.